Markt Deutschland

Für den deutschen Pkw-Markt war 2017 ein gutes Jahr.

Pkw-Markt Deutschland legt 2017 zu

Für den deutschen Pkw-Markt war 2017 ein gutes Jahr. Vor dem Hintergrund einer erfreulichen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurden 3,44 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen. Damit erreichte das Marktvolumen das höchste Niveau in diesem Jahrzehnt. Im Vergleich zum Jahr 2016 bedeutete der Zuwachs ein Plus von 2,7 Prozent. Somit setzte sich der positive Trend der Vorjahre fort. Begünstigt wurde die Entwicklung von steigenden Beschäftigtenzahlen und – damit verbunden – einer rückläufigen Arbeitslosigkeit. Unverändert günstig gestalten sich die Finanzierungskonditionen. Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank beließen den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent.

Auch die seit August ausgerufenen Umstiegsprämien der Hersteller sorgten im vergangenen Jahr für Rückenwind, von dem auch das erste Halbjahr 2018 noch profitieren dürfte.

Geprägt war das Jahr vor allem durch die anhaltende Debatte um die Zukunft des Diesels und die sich daraus ergebenden strukturellen Markteffekte. Vor allem die im Raum stehenden Fahrverbote sorgten für eine spürbare Verunsicherung potentieller Kunden. Daraus haben sich deutliche Verschiebung bei den Marktanteilen der Kraftstoffarten ergeben. Insbesondere die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Otto-Motor wuchsen deutlich. Im Jahresverlauf lag ihr Marktanteil bei 57,7 Prozent. Dies waren fast 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Ähnlich große Verschiebungen gab – abgesehen von den Jahren 2009 und 2010 als die Abwrackprämie den Markt zugunsten von Benzinern verzerrte – zuletzt Ende der 1990er-Jahre als der Diesel deutlich an Marktanteilen gewann. Daneben gewinnen elektrisch angetriebene Fahrzeuge (BEV und PHEV) langsam aber stetig an Bedeutung. Insbesondere der Umweltbonus fördert die Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Ein Marktvolumen von rund 55.000 Fahrzeugen bedeutete einen Zuwachs von 117 Prozent. Der Marktanteil ist mit 1,6 Prozent allerdings noch auf einem niedrigen Level.

Wie entwickelte sich dabei der Absatz der deutschen Konzernmarken? Sie verblieben auf dem hohen Absatzniveau des Vorjahres und brachten 2,39 Mio. Neufahrzeuge an den Verbraucher, soviele wie seit 2006 nicht mehr. Für die Importeure lief das Geschäft etwas dynamischer, sie konnten einen Zuwachs von rund 8 Prozent verbuchen. Der Marktanteil deutscher Konzernmarken lag bei 69,4 Prozent.

Der Trend zum Geländewagen und SUV ging auch 2017 unvermindert weiter. Erstmals war es das am stärksten nachgefragte Fahrzeugsegment. 23,8 Prozent der Neuzulassungen waren Geländewagen oder SUV, ein neuer Rekordwert. Knapp dahinter, mit 23,3 Prozent, liegen nun Fahrzeuge der Kompaktklasse. Diese hatten sich bislang der größten Kundenzuneigung erfreut. Einen großen Sprung machte auch die obere Mittelklasse. Im Jahr 2017 wurden 18 Prozent mehr Fahrzeuge dieses Segments neu zugelassen als im Vorjahr.

Nur geringfügige Verschiebungen gab es bei den Haltergruppen. Der Anteil von Neuzulassungen durch private Halter legte um 0,6 Prozentpunkte zu, Neuzulassungen auf gewerbliche Halter sanken in derselben Höhe. Damit entfiel erneut gut jede dritte Pkw-Neuzulassung auf einen Privatkunden.

Quelle: Verband der Automobilindustrie

Top