Osteuropa

Neue EU-Länder
Mit einem Wachstum von rund 13 Prozent stiegen die Pkw-Neuzulassungen in den neuen EU-Ländern im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 1,3 Millionen Neuzulassungen. Damit setzen die neuen EU-Länder den im Jahr 2014 eingeschlagenen Wachstumskurs mit zweistelligen Zuwachsraten in jedem Jahr fort. Als größter Einzelmarkt der neuen EU-Länder konnte Polen mit 486.400 Neuzulassungen ein Plus von 17 Prozent verbuchen. In der Tschechischen Republik hat sich das Wachstumstempo etwas gedrosselt: Nach 12 Prozent in 2016 belief sich das Wachstum im vergangenen Jahr auf 5 Prozent (271.600 Einheiten). In der Slowakei erreichten die Pkw-Neuzulassungen mit 96.100 Einheiten (+9 Prozent) ein neues Rekordniveau. Andere osteuropäische Märkte sind hingegen noch deutlich von der Weltwirtschaftskrise gezeichnet. So fehlen dem ungarischen Pkw-Markt, trotz 20 Prozent Wachstum auf 116.300 Neuzulassungen in 2017, weitere 70.000 Einheiten zum Vorkrisenniveau. Auch der rumänische Markt lag 2017 mit 105.100 Neuzulassungen (+11 Prozent) noch rund 66 Prozent unter dem Allzeithoch aus 2007.

Türkei
Der türkische Pkw-Markt hat kurz nach der Finanzkrise einen erstaunlichen Expansionspfad eingeschlagen und mit 722.800 Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2017 sein Volumen gegenüber 2007 verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Absatz im vergangenen Jahr jedoch um rund 5 Prozent  zurück. Die Preissteigerungen infolge der Währungsabwertung sowie die Erhöhung der Sonderverbrauchssteuer (ÖTV) auf Autos im November 2016 bremsten die Nachfrage. Insgesamt dürfte die türkische Wirtschaft im Jahr 2017 um mindestens 6 Prozent gewachsen sein. Dieses Wachstum ist in erster Linie das Ergebnis massiver Steuersenkungen und Kreditsubventionen durch den türkischen Staat, um die Konjunktur nach dem Putschversuch im Sommer 2016 zu stützen. Die Nebenwirkungen der Konjunkturprogramme sind eine hohe Jahresinflation und ein steigendes Haushaltsdefizit.

Die Pkw-Produktion in der Türkei befindet sich dank starker Exportnachfrage weiter im Aufwind. Die Fertigungsmenge stieg im Jahr 2017 um 20 Prozent auf den neuen Rekordstand von 1,1 Mio. Einheiten. Davon wurden 921.400 Fahrzeuge im Ausland abgesetzt, 24 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Russland

Der russische Light Vehicle-Markt hat im Jahr 2017 deutliche Erholungssignale ausgesendet.   Gestützt war die Entwicklung von sich aufhellenden konjunkturellen Rahmenbedingungen. Insbesondere das ansteigende Ölpreisniveau wirkte sich positiv auf die stark rohstoffabhängige russische Volkswirtschaft aus. Dazu hat sich der rapide Verfall des Rubels deutlich abgeschwächt und eine die registrierte Arbeitslosigkeit ist auf das niedrigste Niveau seit 2014 gefallen. Bestehende Wirtschaftssanktionen belasten die Konjunktur jedoch weiterhin.

Die Automobilindustrie in Russland wurde auch in 2017 kräftig durch staatliche Programme gestützt. Vergünstigte Finanzierungskonditionen, Abwrackprogramme sowie Investitionen in Zukunftstechnologien summierten sich auf rund 1 Mrd. €. In Kombination mit kräftig wachsenden Reallöhnen sorgte dies für einen steigenden privaten Konsum: Mit 1,6 Mio. verkauften Light Vehicle lag der Absatz rund 12 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Chancen stehen gut, dass die Erholung auch 2018 weitergeht. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen bleiben unverändert positiv und das immer noch niedrige Absatzniveau deutet auf deutliche Wachstumschancen in diesem Jahr.

 

Quelle: Verband der Automobilindustrie

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